Wenn ein Schüler, den Herr Kießlich gelegentlich mit seinem Tauglichkeitsgrad ("T1", "T2", "UT") ansprach, einmal durch eine Äußerung zum Thema den Unterricht bereichern wollte, hatte unser Lehrer gewöhnlich nur einen sarkastischen Kommentar abzugeben. Allerdings meinte er auch fast entschuldigend in einer Stunde: "Sie nehmen nicht alles ernst? Sie kennen mich, Sie wissen, was für eine Pfeife ich bin." Hin und wieder schlief auch mal eine(R) im Unterricht ein, was Herrn Kießlich dazu brachte, die Stunden durch Herumzeigen von Fotos mit nackten Männern noch interessanter zu gestalten. Während der gesamten Unterrichtszeit erwies sich Herr Kießlich jedoch leider als äußerst unbestechlich, denn als der Kurs ihm in der 13 ein Geburtstagsgeschenk überreichte, bemerkte er sofort, dass dies das erste Geschenk des Kurses war, wobei er doch auch die beiden vorherigen Jahre Geburtstag hatte. Dieses Phänomen brachte er dann sofort mit dem kurz bevorstehenden Abitur in Verbindung und vernichtete unsere Hoffnung auf eine mildere Benotung.
Im Endeffekt muss man sagen, dass der Sowi-Unterricht ein herausragendes Erlebnis war, weil die Kulturen der verschiedenen Schulen aufeinandertrafen und wir gelegentlich auch viel zu lachen hatten. Derzeitig (Anfang Feb '97) fürchten wir nur noch das eine: ... nein, nicht die Abi-Klausuren, sondern den von Herrn Kießlich schon oft angekündigten "Tag der Abrechnung" am letzten Schultag, wo er jedem Einzelnen von uns die Meinung geigen will.
Michael Burs und Patrick Zenz